Finale mit Bienen und Osterhasen

    Seit dem 1. März 2018 findet im Naturmuseum Olten die Sonderausstellung «Wunderwelt der Bienen» und die Treppenhausausstellung «Aussenansichten» statt. Es sind die letzten beiden Ausstellungen am alten Standort. Das Naturmuseum zieht 2019 an die Konradstrasse ins Haus der Museen.

    (Bild: Beatrice Nünlist) In der Schweiz gibt es über 600 Wildbienenarten.

    Wunderwelt der Bienen
    Ein Bienenstich kann sehr schmerzhaft sein. Und doch geniesst die Honigbiene die Sympathie der meisten Menschen. Denn sie ist eine fleissige Bestäuberin und auch der Ertrag ihrer Arbeit – der süsse Honig – wird sehr geschätzt. Doch es gibt auch andere Bienen. In der Schweiz sind es über 600 Wildbienenarten, weltweit mehr als 20’000. Und wichtig sind sie alle. Die Ausstellung «Wunderwelt der Bienen» im Naturmuseum Olten, eine Produktion des Bündner Naturmuseums, stellt die faszinierende Lebensweise der einheimischen Bienen vor. Bilder und originale Bienen geben einen Einblick in die eindrückliche Vielfalt der Arten, Farben und Formen. Das Zusammenspiel zwischen Blüten und Bienen wird in seiner ganzen Tiefe beleuchtet. Realitätsgetreue Dioramen zeigen, wo Bienen ihre Nester bauen und ermöglichen einen Blick in ihre Kinderstuben. Warum die Honigbiene als einziges Insekt zum Nutztier geworden ist, wird ebenfalls erläutert. Das Honigbienenvolk mitten in der Ausstellung kann bei der Arbeit sowie beim An- und Abflug beobachtet werden.

    Internationaler Museumstag vom 13. Mai 2018
    So vielgestaltig und farbenprächtig wie die Wildbienen der Schweiz zeigt sich auch der diesjährige Museumstag. Einmal mehr ist die Berner Schauspielerin Katharina Lienhard mit von der Partie und verzaubert mit einem summenden Theaterstück nicht nur die Kleinsten. Letztere dürfen sich auch schminken lassen. Für alle Interessierten gibt es Führungen durch die Sonderausstellung «Wunderwelt der Bienen» und für hungrige Schleckmäuler Honigschnitten. Natürlich dürfen auch das traditionelle Haifischzähne-Suchen und die beliebte Museumsbar nicht fehlen. Detailprogramm unter: www.naturmuseum-olten.ch

    (Bild: Peter F. Flückiger) Aussenansicht während der Ausstellung «Der Apfel», 2015

    Aussenansichten
    Für Passanten der Kirchgasse in Olten lohnt es sich immer, den Blick etwas nach oben wandern zu lassen. Dort winden sich manchmal riesige Schlangen, hängen Äpfel in allen Farben oder es sind Biberwappen aus der ganzen Schweiz zu bewundern. Seit 1998 machen die kunstvolle Fassade und die passenden Aussenvitrinen auf die aktuelle Sonderausstellung im Innern des Naturmuseums aufmerksam. Die rund 50 Projekte wurden fast durchgehend von Schulklassen aus der Region realisiert. Das Naturmuseum Olten zeigt im Rahmen der Ausstellung «Aussenansichten» 30  Fotos von diesen Projekten. Dazu erscheint in der Reihe «Begleithefte zu Sonderausstellungen des Naturmuseums Olten» das Heft Nr. 18, in dem alle Projekte dokumentiert sind.
    Zur aktuellen Sonderausstellung «Wunderwelt der Bienen» wurde die Museumsfassade und die Aussenvitrinen vom Heilpädagogischen Schulzentrum  Olten unter der Leitung der Werklehrerin Annelies Elsenberger gestaltet.

    Über die Sammlung
    Längst nicht alle Museumsschätze sind auch wirklich ausgestellt. Für manches fehlte schlicht der Platz, anderes wäre zum Anschauen gar nicht so interessant. Diese Dinge werden im Kulturgüterschutzraum der Stadt Olten aufbewahrt. Darunter befinden sich viele wissenschaftlich bedeutende Sammlungen. Mehr als 2000 Herbarbelege aus den Sammlungen von Paul Meier, Lüscher, Theodor Stingelin und Gottlieb Brunner (1866-1927). Die Herbarien sind noch nicht inventarisiert, enthalten aber wahrscheinlich Nachweise von aus unserer Region verschwundenen Pflanzenarten und sind somit Zeitdokumente. Die mineralogische Sammlung, deren Stärke im breiten Spektrum der verschiedenen Mineralien besteht, umfasst rund 1400 Stücke. Die spektakulärsten Mineralien sind in der permanenten Ausstellung zu sehen. Nebst diversen Stücken aus aller Welt bietet die Sammlung einen Querschnitt durch die in der Schweiz zu findenden Mineralien. Von besonderer Bedeutung ist die grosse Anzahl seltener Sulfide und Oxide, von denen ein beträchtlicher Anteil von den Typlokalitäten, d.h. von den Fundstellen stammt, wo das jeweilige Mineral entdeckt wurde. Die paläontologische Sammlung des Naturmuseums besteht aus rund 12‘000 Objekten von fossilen Pflanzen, Wirbeltieren und Wirbellosen. Die Paläobotanik umfasst rund 300 Exemplare. Es sind vorwiegend Pflanzen aus den heute stillgelegten Kohlenzechen des Ruhrgebiets. Eine kleinere Sammlung von Triaspflanzen aus der Neuen Welt bei Muttenz wurde dem Museum anfangs des Jahrhunderts von F. Leuthardt, Liestal, geschenkt. Ein Drittel der fossilen Pflanzen stammen aus den tertiären Molassablagerungen von Rickenbach (SO) und Umgebung. Der Schwerpunkt der, vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammengetragenen malakologischen Sammlung, liegt bei Objekten aus der Region. Ergänzt wird sie durch Funde aus den Küstengebieten und dem Binnenland Europas. Einzelne ausgefallene, wissenschaftlich nicht dokumentierte, Muscheln und Schnecken stammen auch von ausserhalb Europas. Insgesamt beinhaltet die Sammlung 402 wissenschaftlich dokumentierte und ca. 100 wissenschaftlich nicht dokumentierte Objekte. Ab 1892 erwarb das Naturmuseum Olten Pilzmodelle von H. Arnoldi aus Gotha (D). Die erhaltenen 296 Modelle wurden 2006 gereinigt, neu bestimmt und katalogisiert.

    Zur Geschichte des Naturmuseums
    Was 1872 mit einem leeren Schulzimmer, 300 Franken städtischer Starthilfe und geschenkten Präparaten als «Naturwissenschaftliche Sammlung» seinen Anfang nahm, ist unterdessen als «Naturmuseum Olten» eine bedeutende kulturelle Institution. In den Jahren 1972 bis 1980 wurde das sich mittlerweile über drei Etagen erstreckende Museum völlig neu gestaltet. Die unübersichtliche Präsentation in den vollgestopften Vitrinen vermochte den Ansprüchen der Zeit nicht mehr zu genügen. Mit der Einweihung des neuen Museums am 12. März 1981 sollte auch der Museumsname entstaubt werden. Das Naturhistorische Museum hiess fortan nur noch schlicht Naturmuseum. Das Museum beschränkt sich heute auf das Sammeln von einheimischen Naturalien. Exotischer Ballast wurde längst abgeworfen. Die Ausstellungen betonen das Regionale. Nicht Vollständigkeit ist das Ziel, sondern klare Wissensvermittlung. Ökologische Zusammenhänge aufzeigen ist heute ein zentrales Anliegen des Museums. Tiere werden in den Vitrinen deshalb vermehrt nach Lebensräumen gruppiert.

    Wissen vermitteln, zum Staunen anregen und Hinterfragen
    Das Museum nimmt seinen Bildungsauftrag auf ganz unterschiedliche Weise wahr. Sonderausstellungen, Exkursionen, Vorträge, Workshops, Broschüren und Kurse für Lehrkräfte ergänzen das permanente Ausstellungsangebot. Am 14. September schliesst das  Museum nach 145 Jahren an der Kirchgasse seine Tore. Zum Glück nur hier und nur vorübergehend. Die Wiedereröffnung findet im Herbst 2019 an der Konradstrasse 7 im Haus der Museen statt und ist auf den Herbst 2019 geplant.

    pd


    Sonderausstellung Ostern

    Die seit Jahren beliebte Ausstellung lebender Küken und Osterhasen findet auch dieses Jahr wieder statt. Und zwar vom Samstag, 24. März bis Ostermontag, 2. April 2018. Der Wettbewerb «Eier suchen im Museum» mit attraktiven Preisen ist wiederum eine Herausforderung für Jung und Alt. Das Naturmuseum ist auch an den Feiertagen geöffnet: am Karfreitag, an Ostern und am Ostermontag von 10 bis 17 Uhr. Am Mittwoch, 28. März 2018, 14 bis 16 Uhr findet ein Osterworkshop für Kinder ab 5 Jahren statt. Es wird ein frühlingshaftes Osternest gebastelt und natürlich hofft man auf eine grosszügige Füllung des Osterhasen.


    Naturmuseum Olten
    bis zum 14. September
    an der Kirchgasse 10
    4600 Olten

    Tel. 062 212 79 19

    Öffnungszeiten
    Di bis Sa; 14 bis 17 Uhr
    So; 10 bis 17 Uhr

    www.naturmuseum-olten.ch

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